Christian unser Chefmetzger zerlegt eine Hofsau vom Gut Rheinau. Langsam gewachsenes, schmackhaftes Schweinefleisch von glücklich gewesenen Schweinen. Diesen Freitag und Samstag ist dieses köstliche Fleisch in der Minimetzg erhältlich.

Gängige Hausschweine sind so hoch gezüchtet, dass sie für ihr überschnelles Wachstum, sehr hochwertige Proteine brauchen, beispielsweise Soja, welches sinnvollerweise eigentlich lieber direkt der menschlichen Ernährung zugute käme.

Durch das schnelle Heranwachsen ist heutiges Schweinefleisch oftmals wässrig und hat wenig Geschmack. Durch die Überzüchtung sind konventionelle Hausschweine Parasiten- und Krankheitsanfällig und müssen oft mit Medikamenten gepflegt werden. 

 

Das Gut Rheinau hat nun angefangen eine gesunde Hofsau zu züchten. Mit dem Ziel eine genetische Variabilität heranzuzüchten, die breiter abgestützt ist, damit die Schweine mit Parasiten und Krankheiten besser umgehen können. Zudem soll die neue Zucht genügsamer werden. Die Tiere sollen langsamer dafür aber nachhaltiger zunehmen, mit hofeigenem Futter. Es sollen ausgewachsene Tiere geschlachtet werden, deren Fleisch Geschmack hat und deren Gewicht sich dank weniger Wasser im Fleisch beim Verarbeiten auch nicht um die Hälfte reduziert.

Es sind fahrbare Unterstände gebaut worden, um die Tiere immer wieder anders zu platzieren damit sie sich einen Teil ihres Futters selber suchen können. Zudem kann man die Schweine dann stressfrei transportieren, am Ende ihres Lebens dann auch zum Metzger.

 

Zu Beginn des Projekts hat das Gut Rheinau viele verschiedene Rassen eingekreuzt: Hausschwein, Duropolije, Duroc und Wollschwein.

Die ersten Generationen wurden ausschliesslich mit Hofabfällen gefüttert. Dies mit sehr unterschiedlichen Resultaten. Mal war die Fettabdeckung riesig, mal war das Fleisch eher trocken. Momentan werden Versuche mit zugekauftem Futter gemacht,  aber nur solches welches auch auf dem Hof hergestellt werden könnte.

 

Schweine sollen im Dreck nuseln können, ohne deswegen medikamentös behandelt werden zu müssen. Sie sollen im Verbund aufwachsen und nicht als wässerige Babys gegessen werden. Das Gut Rheinau setzt sich für eine wesensgerechte Sauhaltung ein, deren Ziel ein nachhaltig herangewachsenes Stück Fleisch ist, welches auch beim Braten seine Form behält.